München, 17. Mai 2023 – Eine schnelle, zuverlässige Gesundheitsversorgung – das leisten die Apotheker*innen vor Ort, ob in der Stadt oder auf dem Land. Um die Versorgung mit Medikamenten in die Zukunft zu tragen, hat eine Apotheke aus dem Taunus nun einen innovativen Weg eingeschlagen: Die Central Apotheke mit ihrem Inhaber Marc Schrott baut ein automatisiertes Versandzentrum in Steinbach im Taunus. Bei der Umsetzung unterstützt, unter anderem, der Gesundheitsdienstleister NOVENTI mit seinem Warenwirtschaftssystem PROKAS® und einer Shop-Lösung. Mittels eines ausgeklügelten Systems soll, trotz bevorstehendem Fachkräftemangel, die Versorgung im Rhein-Main-Gebiet schneller und regionaler gestaltet werden – mit dem Ziel den steigenden Anforderungen des Marktes gerecht zu werden. Nun konnte der erste Bauabschnitt fertiggestellt werden.
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein bezeichnete das neue Versandzentrum in Steinbach als „hochinnovatives Logistiksystem“, mit dem die urbane Versorgung mit Medikamenten revolutioniert werden könne. „Automatisiert, lokal, nachhaltig und just in time – das ist die Zukunft von Apotheke und Versorgung. Die Rückbesinnung auf eine gesunde Lagerhaltung mit den Technologien des 21. Jahrhunderts finde ich spannend. Sie ist die richtige Antwort auf die Krisen und die Globalisierung unserer Zeit.“ Der Regierungschef verwies bei seinem Besuch darauf, dass die Arzneimittelproduktion wieder verstärkt in Deutschland stattfinden müsse. „Die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg, aber auch Rohstoffknappheit, Produktionsausfälle und Betriebsunfälle haben die Verletzlichkeit von Versorgung offenbart. Im Winter fehlten zeitweise 400 Arzneien. Die Ursache dafür ist vor allem, dass Arzneimittel und ihre Grundstoffe vorwiegend in den asiatischen Ländern produziert werden. Das müssen wir wieder ändern – insbesondere vor dem Hintergrund einer älter werdenden Gesellschaft, die Medikamente dringend braucht. Hessen war einmal die Apotheke Europas und der Welt. Unser Ziel ist, dass Hessen wieder die Apotheke Europas wird.“
Arzneimittelversorgung: schnell, regional und grün
Neben dem normalen Apothekenbetrieb verfügt die Central Apotheke bereits über eine Produktion, einen eigenen Großhandel, eine Heimversorgung mit Blisterautomaten und einen Botendienst mit 40 Fahrzeugen. Mit über 200 Mitarbeiter*innen zählt sie zu den größten Versorgern von Praxen, Kliniken, Heimen und Patient*innen im Rhein-Main-Gebiet. Diese Stellung will der visionäre Apotheker nun ausbauen: „Wir bewegen jetzt bereits 2.800 Arzneimittelpackungen am Tag – das wollen wir mit unserem neuen Konzept auf bis zu 20.000 Lieferungen pro Tag erhöhen,“ fasst Marc Schrott zusammen und ergänzt: „Unsere Vision ist die Arzneimittelversorgung 4.0. Mithilfe automatisierter Prozesse arbeiten wir an einer revolutionären, schnellen und grünen Versorgung. So erzeugen wir unter anderem unseren eigenen Solarstrom und liefern die Bestellungen mit E-Autos aus. Unser Lager wurde außerdem zu einem Drittel in der Erde versenkt, um die Geothermie optimal für unsere Anliegen nutzen zu können. Durch unser neues Konzept können wir unseren Kundinnen und Kunden schnelle und effiziente Hilfe bieten.“
Automatisiertes Logistikzentrum durch Teamwork
Das Versandzentrum entsteht direkt gegenüber der Central Apotheke. Dort wird die Sendung vorbereitet und durch Boten ausgeliefert. Unterstützung für das neue Zentrum erhalten die Apotheker*innen dabei von mehreren Unternehmen, deren digitale Systeme alle aufeinander abgestimmt sind und ineinandergreifen: Gesundheitsdienstleister NOVENTI unterstützt mit seinem Warenwirtschaftssystem PROKAS®, mit der Homepage- sowie der fachgerechten Webshop-Lösung e-ffizin®. Der Softwareanbieter PULSE managt die Botendienststeuerung und das Technologieunternehmen KNAPP ist für die Lagerautomatisierung des Großhandels und des Warentransports innerhalb des Gebäudes zuständig.
Im Lager kommt neueste KNAPP-Automatisierungstechnologie zum Einsatz: „Das Bündeln unterschiedlicher Geschäftsmodelle in einem zentralen Logistikzentrum ist der Schlüssel zum Erfolg für eine effiziente Logistik im urbanen Umfeld. Dafür liefert KNAPP die technologische Lösung und begleitet seine Kunden als Technologiepartner über die gesamte Lebensdauer einer Anlage,“ erklärt Johannes Kompek, Senior Sales Engineer Healthcare Solutions bei KNAPP.
„Um den Anforderungen des heutigen Marktes an die Lieferfähigkeit von Apotheken in Bezug auf Kundenfreundlichkeit, Liefergeschwindigkeit und Produktauswahl gerecht zu werden, bedarf es neuer, innovativer Lösungen. Deshalb ist es uns besonders wichtig, dieses Projekt zu unterstützen. Der regionale Ansatz kombiniert mit einem Lieferdienst und einem automatisierten Logistikzentrum – das ist ein erfolgsversprechendes Konzept und ein großartiger Schritt in Richtung Zukunft. Wir sind stolz darauf, hier Unterstützung leisten zu können“, so Mark Böhm, Vorstand Markt & IT bei NOVENTI.
Maßgeschneiderte IT-Lösungen gehen Hand in Hand
Für die speziellen Anforderungen waren einige Erweiterungen an dem NOVENTI Warenwirtschaftssystem PROKAS® notwendig. Durch die Individualisierbarkeit des Systems kann nun beispielsweise gewährleistet werden, dass eingehende Bestellungen in der Apotheke direkt an den Großhandel weitergeleitet, dort von KNAPP ohne menschliche Aktivität kommissioniert und anschließend in das Versandzentrum der Apotheke geliefert werden. „Neben der individuellen Anpassung von PROKAS® und der Erstellung der Shop-Lösung unterstützen wir von der ersten Stunde an bei dem Projekt. Wir helfen bei der gesamthaften Anforderungsanalyse und übernehmen mit dem NOVENTI-eigenen Advanced IT Service-Team die Gesamtprojektleitung für die Integration der Komponenten des Logistiksystems,“ erklärt Petra Terhardt, Managing Director Sales bei NOVENTI.
