- Konzernjahresergebnis ist durch erhebliche Sonderaufwendungen sowie Aufwendungen für „Fokussierung 2025“ belastet.
- Abrechnungsunternehmen NOVENTI HealthCare GmbH schließt trotz der Sonderaufwendungen mit positivem Ergebnis ab.
- Konsequente Umsetzung der „Fokussierung 2025“-Maßnahmen zeigen Wirkung und führen zu ersten positiven Ergebnissen im Jahr 2023.
- Finanzierung von NOVENTI ist langfristig gesichert.
München, 27. September 2023 – Mit der „Fokussierung 2025“ wurde unter Leitung des neuen Vorstandsteams Mark Böhm und Frank Steimel seit September 2022 ein grundlegender Kurswechsel der NOVENTI-Gruppe eingeleitet. Die „Fokussierung 2025“ löste eine Unternehmensstrategie ab, die auf zu großes Wachstum durch Unternehmensübernahmen und -beteiligungen sowie die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen ausgelegt war.
Die konsequente Neuausrichtung von NOVENTI bedeutete auch, dass die Jahresabschlüsse der vergangenen Jahre grundlegend überprüft wurden. Dafür beauftragten die Vorstände Frank Steimel und Mark Böhm gemeinsam mit dem Aufsichtsrat neue Wirtschaftsprüfer sowie neue Steuerberater für das Unternehmen.
Umsatz konstant, Jahresergebnis erheblich belastet durch Sonderaufwendungen sowie Aufwendungen für „Fokussierung 2025“
Mit Abschluss der Prüfungen und dem erfolgten Testat des Wirtschaftsprüfers veröffentlicht die NOVENTI Health SE den Jahresabschluss 2022.
Der Konzernumsatz blieb mit über 234 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr (235 Mio. Euro) nahezu konstant. Dies gilt auch für das Abrechnungsvolumen von über 31 Mrd. Euro.
Der diesjährige Konzernabschluss wird allerdings erheblich durch Sonderaufwendungen belastet: Dazu zählen Aufwendungen für Neubewertungen von Bilanzpositionen, wie etwa für eigenerstellte Software oder Finanzanlagen (rd. 47 Mio. Euro) sowie für Rückstellungen (rd. 43 Mio. Euro), davon rd. 39 Mio. Euro insbesondere für Maßnahmen im Zuge der „Fokussierung 2025”. Hinzu kommt ein operativer Jahresverlust (rd. 43 Mio. Euro). Dazu hat ebenfalls beigetragen, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr stark verändert haben und sich die enormen Kostensteigerungen durch Zinsanstieg und Inflation negativ auf das Ergebnis auswirkten.
Aus diesen Gründen weist die NOVENTI-Gruppe für das Geschäftsjahr 2022 einen Verlust von 133 Mio. Euro aus.
„Das negative Jahresergebnis 2022 der NOVENTI-Gruppe zieht bilanziell einen Schlussstrich unter die frühere Unternehmensstrategie“, so Frank Steimel, NOVENTI-Vorstand Finanzen. „Die konsequente Umsetzung unserer Fokussierungsmaßnahmen ist die Basis für eine erfolgreiche Zukunft der NOVENTI-Gruppe.“
NOVENTI HealthCare GmbH ist ein starkes Fundament
Die NOVENTI HealthCare GmbH (NHC) ist als hundertprozentige Tochter der NOVENTI Health SE Marktführerin im Bereich Abrechnung von Apotheken und Gesundheitsfachberufen. Das Abrechnungsvolumen liegt mit über 31 Mrd. Euro weiterhin auf hohem Niveau.
Mit der NHC und deren Rezeptabrechnungsgeschäft verfügt NOVENTI über ein gesundes und sehr erfolgreiches Geschäftsmodell. Trotz der oben genannten erheblichen Sonderaufwendungen hat die NHC einen Gewinn von 7,4 Mio. Euro erwirtschaftet.
Finanzierung von NOVENTI ist langfristig gesichert
Mit der „Fokussierung 2025“ wurden alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet, die mit den Banken, dem Aufsichtsrat und dem FSA e. V. als Unternehmenseigentümer vereinbart worden sind, um das Unternehmen für die Zukunft abzusichern. Daher ergeben sich für NOVENTI und für die vollständige Absicherung des Rezeptabrechnungsgeschäfts durch den erheblichen Jahresverlust der NOVENTI Health SE keine Einschränkungen.
Die Finanzierung des Unternehmens ist durch den bereits Ende letzten Jahres verlängerten Konsortialkredit langfristig gesichert – und damit auch die Rezeptabrechnung.
NOVENTI weist durch den erheblichen Jahresverlust aktuell einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag auf (26,9 Mio. Euro). Für das Unternehmen bestehen verschiedene Möglichkeiten, in den nächsten Jahren das Eigenkapital zu stärken. Dies soll durch die Thesaurierung zukünftiger Gewinne erfolgen. Darüber hinaus verfügt die Gruppe über erhebliche stille Reserven. Diese bestehen insbesondere im Unternehmenswert der NOVENTI HealthCare GmbH. Der Wert des Unternehmens übersteigt sowohl den nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag als auch den bilanziellen Firmenwert um ein Vielfaches.
Wende eingeleitet: „Fokussierung 2025“-Maßnahmen ebnen den Weg in erfolgreiche Zukunft
In einer einstimmigen Entscheidung haben der Aufsichtsrat von NOVENTI sowie der Eigentümer FSA e. V. die Entlastung des aktuellen Vorstands für das Geschäftsjahr 2022 beschlossen. Beide Gremien sprechen Mark Böhm und Frank Steimel ihr uneingeschränktes Vertrauen aus. Die Entlastung des Vorstands unterstreicht zugleich den vollen Rückhalt für die Maßnahmen der „Fokussierung 2025”.
„2022 war eine Zäsur für NOVENTI. Die Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft musste wieder neu geschaffen werden“, so Herbert Pfennig, Vorsitzender des Aufsichtsrats. „Dies ist mit der Berufung des neuen Vorstands, Mark Böhm und Frank Steimel, gelungen. Das zeigt sich in den bereits erzielten Erfolgen bei der Stabilisierung der Unternehmensgruppe. Mark Böhm und Frank Steimel haben es darüber hinaus geschafft, verloren gegangenes Vertrauen Stück für Stück wiederherzustellen.“ Der 1. Vorsitzende des FSA e. V., Andreas Buck, bekräftigt: „Wir als Eigentümer stehen voll hinter dem Vorstand und der Neuausrichtung von NOVENTI.“
Das jetzt vorliegende Unternehmensergebnis für das Geschäftsjahr 2022 unterstreicht die Notwendigkeit der beschlossenen „Fokussierung 2025“. Es ist nachweislich gelungen, eine Wende einzuleiten. So konnten die Einnahmen im laufenden Geschäftsjahr bereits gesteigert und die Ausgaben deutlich reduziert werden.
„Wir haben mit der Fokussierung alle Grundlagen für das erfolgreiche Geschäftsmodell von NOVENTI gelegt“, so Frank Steimel. „2022 war das Jahr der Neuaufstellung, das Jahr 2023 ist ein Jahr des Übergangs. Wir erwarten für dieses Jahr weiterhin einen Verlust, der jedoch bereits niedriger ausfallen wird, als wir geplant haben. Im Jahr 2024 erwarten wir im Jahresergebnis wieder einen Gewinn.“
„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das Herz von NOVENTI“
Mark Böhm, NOVENTI-Vorstand Markt & IT: „Wir bedanken uns herzlich bei allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die gerade in dieser Lage des Übergangs mit so großem Einsatz und so viel Leidenschaft für NOVENTI sowie für unsere Kundinnen und Kunden da sind. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das Herz von NOVENTI.“
„Mit der ‚Fokussierung 2025‘ haben wir einen klaren Dreijahresplan entwickelt, um NOVENTI langfristig zukunftssicher aufzustellen“, so Böhm weiter. „Unsere Stärke und zugleich unser Potenzial liegen in der Rezeptabrechnung, Warenwirtschaft und Branchensoftware für die inhabergeführten Apotheken, die Gesundheitsfachberufe und Betriebe im Heil- und Hilfsmittelmarkt sowie der Pflege in Deutschland. Die Rezeptabrechnung ist für unsere Kundinnen und Kunden insbesondere durch die Zug-um-Zug-Abtretung zu jeder Zeit und ausnahmslos sichergestellt. Wir freuen uns auf die persönlichen Gespräche mit unseren Kundinnen und Kunden, zum Beispiel auf der expopharm, und auf die gemeinsame Zukunft.“